Fakten zur Parodontitis-Behandlung
Dauer der Behandlung: | ab 30 Minuten |
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Betäubung: | örtliche Betäubung, Dämmerschlaf, Vollnarkose |
Nachbehandlung: | Kontrolle nach 3 Monaten |
Gesellschaftsfähigkeit: | sofort |
Was als Entzündung des Zahnfleischs (Gingivitis) beginnt, kann auf den die Zahnwurzel umgebenden Knochen übergreifen und dazu führen, dass das Zahnfleisch auch ohne erkennbare Entzündungszeichen zurückgeht. Man spricht dann von einer Parodontitis, einer durch Bakterien ausgelösten Entzündung des Zahnhalteapparats.
Eine Parodontitis entsteht ähnlich wie Karies meistens durch unzureichende Mundhygiene und wird durch Rauchen ungünstig beeinflusst. Sie ist die häufigste chronische Erkrankung weltweit. Man schätzt, dass etwa 10 Millionen Menschen in Deutschland häufig unbemerkt an einer schweren Parodontitis leiden. Jeder zweite über 40 Jahre ist von einer mittelschweren Ausprägung betroffen. Die Erkrankung tritt zumeist erst im späteren Erwachsenenalter auf. Es gibt aber auch sehr schnell fortschreitende Formen, von denen bereits Kinder und Jugendliche betroffen sein können. Ohne entsprechende zahnärztliche Behandlung kommt es am Ende einer Parodontitis meistens zur Lockerung und zum Verlust der betroffenen Zähne.
Die Folgen dieser chronischen Entzündung reichen weit über den Mund hinaus. Studien zeigen, dass die Parodontitis in Wechselwirkung mit anderen Krankheiten steht. Dazu gehören Diabetes mellitus, Rheuma, chronische Atemwegserkrankungen, Herzinfarkt oder Schlaganfall.
Abhängig von der Schwere der Parodontitis und der zugrundeliegenden Ursache empfehlen wir eine Parodontitis-Behandlung alle 3-6 Monate. Oft wird unterschätzt, wie schwer die Konsequenzen einer unbehandelten Parodontitis durch mangelnde Mundhygiene sein können. Genetische Faktoren können die Entstehung der Erkrankung zusätzlich begünstigen.
Wie erkennt man, dass man an einer Parodontitis erkrankt ist?
Typische Anzeichen einer Parodontitis können Zahnfleischbluten beim Zähneputzen oder Essen sein, geschwollenes oder gerötetes Zahnfleisch, Zahnfleischrückgang, Mundgeruch, lockere Zähne oder Veränderungen in der Zahnstellung. Wenn man solche Symptome bei sich bemerkt, wäre es ratsam, spätestens dann ihren Zahnarzt aufzusuchen, um eine genaue Diagnose zu erhalten und entsprechende Maßnahmen zur Behandlung einzuleiten.
Wie erkennt ein Zahnarzt, dass man an einer Parodontitis erkrankt ist?
Ihr Zahnarzt kann Anzeichen einer Parodontitis während einer gründlichen zahnärztlichen Untersuchung feststellen. Dazu gehören:
- Zahnfleischstatus: Der Zahnarzt überprüft auf geschwollenes, gerötetes oder blutendes Zahnfleisch.
- Zahnfleischtaschenmessung: Mit einer Sonde misst der Zahnarzt die Tiefe der Zahnfleischtaschen, die sich zwischen Zahn und Zahnfleisch befinden. Tiefe Taschen können auf eine Parodontitis hinweisen.
- Zahnbelag und Zahnstein: Die Ansammlung von Zahnbelag und Zahnstein kann auf eine bakterielle Infektion hinweisen, die eine Parodontitis verursachen kann.
- Röntgenaufnahmen: Diese können helfen, den Zustand des Knochens unter dem Zahnfleisch zu beurteilen und festzustellen, ob ein Knochenverlust aufgrund von Parodontitis vorliegt.
- Zahnmobilität: Der Zahnarzt prüft, ob die Zähne locker sind, was auf fortgeschrittene Parodontitis hindeuten kann.
Eine Kombination dieser Untersuchungen ermöglicht es dem Zahnarzt, den Schweregrad der Parodontitis zu bestimmen und eine geeignete Behandlung vorzuschlagen. Daher ist es wichtig, regelmäßige zahnärztliche Kontrollen wahrzunehmen, um mögliche Probleme frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.
Was verläuft eine Parodontitis-Behandlung?
Die Parodontitis tritt in verschiedenen Stadien auf. Je nachdem, in welchem Stadium sich der Patient befindet, wird die Behandlung in unserer Praxisklinik in München individuell angepasst. Dafür untersuchen wir zunächst gründlich Ihre Zahnsituation.
Die Behandlung der Parodontitis durch ihren Zahnarzt besteht in einem ersten Schritt nach örtlicher Betäubung der betroffenen Bereiche durch die gründliche Entfernung der bakteriellen Beläge in den Zahnfleischtaschen unterhalb des Zahnfleischs. Dabei werden Ultraschall, Handinstrumente, ein spezielles Pulver aus einer Art Sandstrahlgerät und desinfizierende Spüllösungen verwendet. Besteht die Parodontitis schon länger und befindet sich in einem fortgeschrittenen Stadium, kommt eine parodontalchirurgische Behandlung infrage. Das Ziel hierbei ist, das Gewebe sowie den Knochen wiederaufzubauen.
Zusätzlich kann so genanntes flüssiges PRF (= plättchenreiches Fibrin) in das Gewebe um die erkrankten Bereiche injiziert werden, um den Heilungsprozess zu beschleunigen und Komplikationen zu vermeiden.
Parodontitis und PRF
Plättchenreiches Fibrin (PRF) ist ein aus Eigenblut erzeugtes Thrombozytenkonzentrat welches aus einer Mischung von Thrombozyten, Leukozyten und Wachstumsfaktoren besteht. PRF wird durch eine einmalige Zentrifugation des eigenen Bluts gewonnen und erzeugt festes und/oder flüssiges Konzentrat je nach Dauer und Zentrifugalkraft. Bei der Parodontitis-Behandlung kommt flüssiges PRF zum Einsatz. Die im PRF enthaltenen Immunzellen und Wachstumsfaktoren aus dem Blut werden in die betroffene Region appliziert, um die Heilung zu unterstützen und die Geweberegeneration anzuregen. Gleichzeitig kommt es zu geringerem Wundschmerz nach der Behandlung
Da das PRF zu 100% aus Ihrem eigenen Blut gewonnen wird sind Unverträglichkeiten nahezu ausgeschlossen.
Was kostet eine Parodontitisbehandlung mit PRF?
Die Deutsche Gesellschaft für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie (DGMKG) erkennt und empfiehlt das enorme Potenzial von autologem PRF für beschleunigte Heilungsprozesse, dennoch werden die Kosten für den Einsatz von PRF derzeit nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen.
Über die Kosten für die PRF-Therapie informieren wir Sie gerne in einem Beratungsgespräch.
Häufig gestellte Fragen zur Parodontitis
Was ist der Unterschied zwischen einer Parodontose und Parodontitis?
Eine Parodontitis ist eine ernstere Erkrankung des Zahnhalteapparats, die durch eine fortschreitende Entzündung des Zahnfleisches und des umgebenden Gewebes verursacht wird. Im Gegensatz dazu bezieht sich der Begriff Parodontose auf eine allgemeine Degeneration des Zahnhalteapparats ohne Entzündung. Parodontitis kann unbehandelt zu schwerwiegenden Problemen wie Zahnverlust führen, während Parodontose eher ein Risikofaktor für die Entwicklung von Parodontitis ist.
Kann einer Parodontitis vorgebeugt werden?
Wie bei jeder zahnmedizinischen Erkrankung besteht die optimale Vorsorge aus einer einwandfreien häuslichen Zahnpflege. Die Patienten sollten bestenfalls zweimal täglich Zähneputzen und auch die Zahnzwischenräume nicht vernachlässigen. Diese kann man am besten mit Interdentalbürsten oder Zahnseide von Rückständen befreien. Da die häusliche Mundhygiene jedoch nur selten ausreicht, empfiehlt es sich, mindestens einmal jährlich die professionelle Zahnreinigung beim Zahnarzt wahrzunehmen. Hierbei werden die Zahnbeläge gesäubert, was es den Bakterien erschwert, sich dort abzulagern.
An welchen Symptomen erkenne ich eine Parodontitis?
Patienten im Frühstadium einer Parodontitis klagen meist über Zahnfleischbluten, gerötetes oder geschwollenes Zahnfleisch oder auch Mundgeruch. Bei einer länger bestehenden Parodontitis sind die Symptome ein Abbau der Knochensubstanz und des Zahnfleischs. Bei Verdacht auf eine Zahnfleischentzündung raten wir Ihnen dringend, einen Zahnarzt aufzusuchen.
Welche Faktoren begünstigen eine Parodontitis?
Ohne Zahnbeläge (Plaque) können keine Bakterienansammlungen und somit auch keine Parodontitis entstehen. Somit ist eine gute Zahnpflege der optimale Schutz vor Belägen, welche die Erkrankung häufig begünstigen. Weitere Risikofaktoren sind Stress, Rauchen und einige Allgemeinerkrankungen, wie beispielsweise Diabetes. Jedoch führen diese Faktoren ohne Zahnbeläge nicht zu einer Parodontitis. Im Vordergrund zur Vorbeugung steht also von Beginn an ganz klar die Reinigung der Zähne und der Zahnzwischenräume.
Ist eine Parodontitisbehandlung schmerzhaft?
In unserer Praxisklinik achten wir auf eine besonders schonende Behandlung bei der im Normalfall keine Schmerzen auftreten. Für Patienten, die unter Zahnarztangst leiden, bieten wir jedoch spezielle Anästhesiemethoden an, um Ihnen den Aufenthalt in unserer Praxisklinik so angenehm wie möglich zu gestalten.
Kann eine Parodontitis ansteckend sein?
Bei einer Parodontitis handelt es sich um eine Infektionskrankheit, die durch Bakterien ausgelöst wird. Dass eine Parodontitis von der Mutter auf ihr Baby oder beim Küssen von dem einem Partner auf den anderen übertragen wird, ist dennoch eher unwahrscheinlich.
Was passiert, wenn eine Parodontitis nicht behandelt wird?
Eine Parodontitis im fortgeschrittenen Stadium kann deutliche Auswirkungen auf die Allgemeingesundheit des Patienten haben. Die Nichtbehandlung der Erkrankung macht das Auftreten von Risikoschwangerschaften, Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie Diabetes wahrscheinlicher.
Sie weisen Symptome einer Parodontitis auf und brauchen zahnmedizinische Beratung? Gerne sind wir in unserer Praxisklinik in München für Sie da! Kontaktieren Sie uns gerne telefonisch unter 089 / 189 043 311 oder schreiben Sie uns per Mail an praxisklinik@drdannemann.de.
Kontakt
Dr. med. Sven Dannemann
MD, DDS, DMD
Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie
Ästhetische Gesichtschirurgie | Implantologie
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